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Immer mehr Fachkräfte fehlen

Bei den Unternehmen brummt es. Auch deshalb fehlen immer mehr
hochqualifizierten Arbeitskräfte. Im Februar konnten mehr als 117 000
Jobs für Spezialisten nicht besetzt werden
Binnen Monatsfrist nahm die Lücke für die
Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik um
21 000 Personen zu, der höchste Zuwachs seit dem Jahr 2000. Auf diese
aus seiner Sicht alarmierende Entwicklung wies das arbeitgebernahe
Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag in Berlin hin.
Die
anhaltende Nachfrage habe den Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus diesen
Bereichen praktisch leer gefegt. „Der Fachkräftemangel wird zum
Bremsklotz für die konjunkturelle Erholung“, warnte auch die
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Trotz der
starken Nachfrage gab es im Januar noch 86 700 arbeitslose Arbeitnehmer
mit entsprechenden Ausbildungen. Sie besäßen meist wegen längerer
Erwerbslosigkeit nicht die geforderte Qualifikation, hieß es zur
Begründung.
Zustimmung gab es für die Ankündigung der
Bundesregierung, ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland
unbürokratischer als bisher anzuerkennen, um die Fachkräftelücke zu
schließen. Dabei müssten die Bundesländer ebenfalls mitziehen, forderte
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Sons. Sie plädierte für ein
Punktesystem zur Zuwanderung wie in Australien und Kanada sowie eine
Absenkung der Gehaltsgrenze für die uneingeschränkte Anwerbung von
qualifizierten Ausländern von derzeit 66 000 auf 42 000 Euro im Jahr.
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