| NEWS 25.01.2011 Pisa-Studie-Lehrer in Deutschland müssen besser ausgewählt werdenInsgesamt habe die Pisa-Studie in Deutschland viel bewegt. Trotzdem fordert der Chefs der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, dass die Auswahl der Lehrer in Deutschland verbessert werden soll. „Man muss versuchen, die besten Köpfe für die Schulen zu gewinnen“, so Schleicher.
 
 Die Auswahl der Lehrer in Deutschland muss nach 
Ansicht des Chefs der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, verbessert 
werden. „Man muss versuchen, die besten Köpfe für die Schulen zu 
gewinnen. Länder wie Finnland machen das recht erfolgreich vor“, sagte 
der OECD-Bildungs- und Statistikexperte der „Frankfurter Rundschau“ 
(Dienstagausgabe). Deutschland bekommt am Dienstag ein neues Zeugnis für
 die Leistungen seiner Schüler, wenn die Ergebnisse der jüngsten 
Pisa-Studie von 2009 in Berlin vorgestellt werden. Der Präsident der 
Kultusministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Ludwig Spaenle (CSU), sagte
 im Bayerischen Rundfunk, insgesamt scheine sich Deutschland in allen 
Feldern bewegt zu haben.
 Schleicher kritisierte derweil, in 
Deutschland folge der Lehrerberuf oft noch dem Modell des 
Industriearbeiters. „Irgendjemand entwirft einen Lehrplan und der 
Pädagoge sitzt in seiner Klasse und soll das dann umsetzen“, sagte er.
 
 Fortschritte
 sieht Schleicher bei der Qualität der Ausbildung. Sie sei 
praxisorientierter als früher. Insgesamt habe der Pisa-Test in 
Deutschland seit dem Start der ersten Runde im Jahr 2000 viel bewegt. 
Als Beispiele nannte er die frühkindliche Bildung und die Förderung von 
Schülern mit Migrationshintergrund. Positiv sei auch die Entwicklung von
 der Drei- zur Zweigliedrigkeit in manchen Bundesländern. „Die 
Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen ist ein entscheidender 
Schritt, um Bildungsbarrieren abzubauen“, sagte Schleicher. Das werde 
sich langfristig auch in den Resultaten des internationalen Pisa-Tests 
niederschlagen.
 
 Spaenle unterstützte die Forderung, die Auswahl 
von Lehrern zu verbessern. Lehrer seien „die zentralen Persönlichkeiten 
im Bildungsgeschehen“. Im ARD-„Morgenmagazin“ sagte der CSU-Politiker, 
nach der Präsentation der Studie müsse analysiert werden, wo 
Handlungsaufgaben seien. Es gebe „Licht und Schatten“. Es sei kein 
Geheimnis, dass die soziale Herkunft in Deutschland immer noch zu stark 
das Bildungsergebnis junger Menschen beeinflusse, fügte er hinzu. Dem 
müsse man sich in besonderer Weise widmen.
 
 Für die internationale
 Untersuchung analysiert die Organisation für wirtschaftliche 
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Leistungen von Schülern im 
Alter von 15 Jahren. Forscher erstellen die Studie seit 2000 in einem 
Rhythmus von drei Jahren. Für die neue Untersuchung wurden rund 470 000 
Schüler in 65 Ländern getestet – darunter alle 34 OECD-Länder. In 
Deutschland beteiligten sich rund 5 000 Jugendliche an 223 Schulen.
 Bereits vor der offiziellen Veröffentlichung der 
Studie wurde ein erster Trend bekannt. Die deutschen Schüler holen bei 
dem internationalen Ranking demnach langsam auf. Die neue Pisa-Studie 
bescheinigt Deutschland deutliche Fortschritte gegenüber der ersten 
Untersuchung aus dem Jahr 2000. Bei der jüngsten Studie von 2009 haben 
sich die Jugendlichen in Mathematik und Naturwissenschaften erneut 
verbessert, beim Lesen sind die Fortschritte geringer. Auch die 
Chancenungleichheit je nach sozialer Herkunft ist weiter ein Problem.     
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